Schon seit Jahren steht Fortnite in der Kritik, gezielt junge Spieler anzusprechen und bei der Stange zu halten: Kooperationen mit Lego, Marvel und DC sprechen eben auch das minderjährige Publikum verstärkt an. Sie verlieren sich in Fortnite, gekleidet in Superhelden Outfits als Eroberer fremder Welten. Doch auch die Erwachsenen tun dies. Entweder als Gamer oder Elternteil haben wir wenig Kontrolle oder Übersicht über das Spielverhalten und die Zeit, die in Spiele wie Fortnite gesteckt wird. Jetzt hat Epic Games auf die Kritik reagiert und eine Zeitenkontrolle eingeführt. Wie diese genau aussieht, erklären wir hier im Detail.
Was ist die Zeiten- und Kaufkontrolle?
Die Zeitenkontrolle erlaubt es Eltern und Spielern, bestimmte Zeiträume einzurichten, in denen Fortnite gestartet und gespielt werden darf. Es gibt diverse Möglichkeiten:
- Man kann ein Zeitfenster festlegen, in welchem gespielt werden darf, z. B. von 16–20 Uhr.
- Man kann eine Höchstspieldauer von z. B. drei Stunden festlegen.
- Man kann die Einstellungsmöglichkeiten kombinieren und eine maximale Spieldauer festlegen, gepaart mit einem Zeitfenster, während dessen gespielt werden kann.
Im Game wird der Spieler dann 30 Minuten vor Ablauf seiner Spielzeit gewarnt. Kinder haben dann die Möglichkeit, direkt eine Anfrage an ihre Eltern zu stellen, um die Spielzeit zu verlängern. Durch die Einschränkung der Spielzeit macht es Sinn, sich einen Fortnite account zu kaufen, damit man die verbleibende Spielzeit optimal nutzen kann.
Die eingerichteten Spielzeiten funktionieren geräteübergreifend. Zumindest so lange dasselbe Epic Games Konto genutzt wird. Das Zeitlimit und die Zeitfenster werden dann synchronisiert. Es wäre auch unsinnig, wenn dies nicht funktionieren würde. Dann will man eine Übersicht über sein Gamingverhalten haben und da ist es egal, welches Gerät benutzt wird.
Zusätzlich zur Spielzeitbegrenzung gibt es die Kaufbeschränkung. So verhindert man, dass die Kinder unkontrollierte Spieleinhalte und neue Spiele im Epic Games Store kaufen. Käufe sind nur durch die Eingabe eines PINs möglich. Als Elternteil kann man auch einfach direkt V Bucks kaufen und diese seinen Kindern zur Verfügung stellen. So kann man komplett darauf verzichten, eine Zahlungsmethode einzurichten.
Spielzeitberichte als Tool für Eltern und Erwachsene
Zusätzlich zur Zeit- und Kaufbeschränkung bietet das Elternportal die Möglichkeit, sich Berichte über das Spielverhalten anzuschauen. Auch wenn diese Funktion primär für Eltern gedacht ist, ist genau dieses Feature für erwachsene Spieler, die ihr Spielverhalten beobachten wollen, interessant. Viele Spieler sind sich nicht bewusst, wie viel Zeit sie in Fortnite verbringen. Durch die Zeitlimits und Berichte haben wir nun die Möglichkeit, unser Spielverhalten im Blick zu behalten.
Wir kennen das alle, dass man sich in einem Spiel verlieren kann und die Zeit nicht mehr im Blick hat. Gerade wenn in Fortnite eine neue Season und ein neues Event anfangen, will man so schnell wie möglich Fortschritte machen. Das Dopamin kickt nochmal mehr durch die neuen Herausforderungen, Belohnungen und Missionen. Besonders immersive Spiele wie Fortnite, die ihren Spielern immer wieder Neues bieten, regen dazu an, stundenlang zu zocken.
Dank der Zeitberichte im Epic Games Konto kann man sich nun sein Spielverhalten – und das seiner Kinder – ganz konkret und unbeschönigt vor Augen halten. Es zeigt neben der detaillierten täglichen Spielzeit auch, wie viel man in bestimmten Zeiträumen gespielt hat und auch, wann zusätzliche Spielzeit gewährt wurde. So kann man sowohl seine Spielzeit kontrollieren als auch analysieren, wie gut das funktioniert. Als Erwachsener kann man deutlich sehen, wann man sich selbst besonders viel Extrazeit gönnt.
So richtet ihr die Zeitenkontrolle ein
Die Zeitenkontrolle, wie auch die Kaufbeschränkung, kann über das Epic Games-Konto in der Parental Control, dem Elternportal, eingerichtet werden. Das Elternportal ist durch eine PIN geschützt, damit die Kleinen nicht einfach an den Einstellungen rumschrauben können. Dort können alle Einstellungen vorgenommen werden. Klickt euch einfach durch, es ist wirklich nicht zu übersehen und die Einstellungen erklären sich von selbst. Ansonsten gibt die Hilfeseite von Epic auch alle nötigen Informationen.
Fazit für Eltern und Gamer
Am Ende des Tages kann man einem Spiel nur in einem gewissen Maße die Verantwortung dafür geben, dass es gerne gespielt wird und die Spieler sich darin stundenlang verlieren können. Epic Games sorgt mit der Zeitenkontrolle in Fortnite für die Möglichkeit, dass Eltern als Verantwortliche für ihre Kinder und Erwachsene in Selbstverantwortung ihr Gamingverhalten kontrollieren können.
Für die Eltern bedeutet dies, dass sie sich mit digitalen Medien auseinandersetzen müssen. Man muss die Einstellungen finden und alles entsprechend einrichten. Dafür hat man dann die Übersicht und Kontrolle über das Konsumverhalten der Kinder. Man kann sich gemeinsam mit dem Kind das Zeitfenster und die tägliche Spielzeit besprechen und Abmachungen treffen, wann oder wofür man extra Zeit bekommt. Vielleicht bekommt man für einmal Rasenmähen oder Spülmaschine einräumen 30 Extraminuten Spielzeit. Als Erwachsener muss man diese Verantwortung für sich selbst übernehmen. Wie für alles andere leider auch. Da gibt es niemanden, der einem sagt, dass jetzt genug ist und man die Extrazeit nicht mehr bekommt. Auch die Einrichtung muss man selbst übernehmen. Doch wenn man sich dazu aufrafft, ist es ein großartiges Werkzeug, um sich einen bewussteren Umgang mit Videospielen anzugewöhnen.